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Allergietest
Das wichtigste Instrument in der Allergiediagnostik ist unverändert der Hauttest. Dabei werden Allergielösungen auf die Haut des Unterarms aufgetropft und und mit einer winzigen Nadel in die Haut eingebracht. Nach 15 Minuten kann der Test abgelesen werden. Bei positivem Ausfall entsteht eine Hautreaktion: eine Quaddel. Diese wird vermessen und dokumentiert. Im Normalfall dauert ein Allergietest etwa 30 Minuten. Bei eventuell erforderlichen Nachtestungen auch mal länger.
Es kann erforderlich sein, Medikamente, die die Hautreaktion beeinflussen, vorher abzusetzen. Halten Sie auf jeden Fall Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Auch aus einer Blutprobe können Sensibilisierungen nachgewiesen werden.
Autorefraktometrie
Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei und dauert nur wenige Sekunden. Es müssen keine Medikamente in die Augen getropft werden. Bei diesem Messverfahren wird die Brechkraft mit einem
blendfreien Infrarotlicht aus einer Entfernung von einem Meter gemessen. Bestimmt werden Sphäre, Zylinder, Augachse und Pupillengröße. Die genauen Werte werden ausgedruckt und sollen bei
Abweichungen dem Augenarzt vorgelegt werden.
Blutdruckmessung (24 Stunden)
Einzelne Messungen des Blutdrucks können zu falschen Rückschlüssen auf die Therapieentscheidung führen. Viel präzisere Informationen liefert dagegen eine kontinuierliche Blutdruckmessung über 24 Stunden. Dazu wird eine Manschette am Oberarm des Patienten angelegt und und mit einer kleinen Registrier- und Pumpeinheit verbunden. Dieses System misst dann automatisch Pulsfrequenz und Blutdruck und zeichnet die Daten auf. Das ist ein bisschen lästig, tut aber nicht weh. Die Untersuchung kann auch bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden. Ins Schwimmbad oder unter die Dusche kann man in dieser Zeit allerdings nicht. Auch Kontaktsportarten sollte man während der Messzeit nicht ausüben.
Chirotherapie
EKG (24-Stunden)
Manche Probleme im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems treten nur zeitweise auf und können durch eine einmalige EKG-Untersuchung nicht erfasst werden. Besser ist es dann, ein EKG über einen längeren Zeitraum abzuleiten. Dazu werden Elektroden auf die Brust des Patienten geklebt und mit einer Registriereinheit, die am Körper getragen wird, verbunden. Dieses System wird 24 Stunden lang getragen. Das damit aufgezeichnete Langzeit-EKG wird dann EDV-gestützt ausgewertet.
Fluorid
Das Element Fluor ist ein durchsichtiges Gas, gehört zu den sogenannten Halogenen wie auch Chlor oder Jod und ist in dieser Form hochgiftig. Worum es eigentlich geht, sind aber die Salze des
Fluors, die Fluoride, und nicht das Gas.
Fluoride kommen in der Natur normalerweise als Verbindungen mit Calcium und Natrium vor. Im menschlichen Körper finden sich Fluoride vor allem in den Knochen und in den Zähnen. Sie sorgen für
eine erhöhte Festigkeit und Säureresistenz des Knochen- und Zahnminerals. Für Fachleute: aus Hydroxylapatit wird Fluorapatit.
Wir sollten also täglich eine geringe Menge Fluorid als Karies- und Osteoporoseprophylaxe zu uns nehmen. Die empfohlene Menge richtet sich nach dem Alter. Säuglinge 0,25 bis 0,5 mg, Schulanfänger
1,0 mg, Jugendliche und Erwachsene 3,0 mg.
Hauptquelle für Fluorid sollte eigentlich das Trinkwasser sein. Doch das ist ein Problem. So enthält das Bobinger Trinkwasser gerade mal 0,142 mg Fluorid pro Liter. Ein Erwachsener müsste 20
Liter trinken, um seinen Fluoridbedarf zu decken. Auch Lebensmittel mit Ausnahme von Seefisch enthalten sehr wenig Fluoride. Muttermilch und vorgefertigte Säuglingsmilch enthalten fast gar kein
Fluorid (Beba HA Pre: 0,0078 mg pro Liter). Woher kriegen wir also unser Fluorid?
Kinder werden in Deutschland seit 1975 mit Fluorid in Tablettenform versorgt. Dadurch konnte die Karieshäufigkeit um 90 % reduziert werden. Ein Anstieg von Fluorose (weiße Zahnschmelzflecken)
oder sonstige schwerwiegende Nebenwirkungen wurden dabei nicht beobachtet.
Speisesalz wird inzwischen nicht nur jodiert, sondern auch mit Fluorid angereichert verkauft. Das bekannte gelbe Reichenhaller enthält 31 mg/100 g.
In Zahnpasten, -spülungen, -gelen und -lacken finden sich fast durchgängig Fluoride, in Kinderzahnpasten 500 mg/kg, in denen für Erwachsene 1000 bis 1500 mg/kg. Diese Produkte sind allerdings nur
für die lokale Anwendung gedacht und sollten nicht geschluckt werden.
Um eine Unter-, aber auch eine Überdosierung von Fluorid zu vermeiden, sollte man sich die Mühe machen, einmal nachzurechnen und eine Fluoridbilanz zu erstellen. Denn auch beim Fluorid gilt der
Galenus-Grundsatz: Die Dosis macht das Gift.
Bei Säuglingen und Kleinkindern geht die Bilanzierung am einfachsten. Wir haben eine definierte Menge in den Tablettchen, wenig Salz und im Wasser ist sehr wenig drin. Wenn Zahnpasta zum Einsatz
kommt, dann sollte sie bei unter Zweijährigen kein Fluorid enthalten. Bei Gabe von Mineralwasser ist Vorsicht geboten. Manche enthalten viele Fluoride. Dies muss aber deklariert sein. Also
Etikett studieren!
Bei Jugendlichen und Erwachsenen wird es etwas problematischer, die tägliche Fluoridzufuhr zu berechnen. Aber die Mühe lohnt sich. Zahnpasten sollten Fluorid über 1000 mg/kg enthalten und
mindestens zweimal pro Tag Anwendung finden.
Also keine Angst vor Fluorid – in der richtigen Dosis!
Keuchhusten
Der typische Krankheitsverlauf wird in 3 Stadien eingeteilt. In der 1. bis 2. Woche treten grippeähnliche Symptome auf, meist ohne oder nur mit geringem Fieber. Im 2. Stadium in der 3. bis 6. Woche treten anfallsartige Hustenstöße auf, die gefolgt werden von inspiratorischem Ziehen (Keuchen). Die Hustenattacken gehen häufig mit Hervorwürgen von zähem Schleim und anschließendem Erbrechen einher. Gerade in der Nacht sind diese Anfälle am schlimmsten. Im 3. Stadium in der 7. bis 8. Woche klingen die Hustenanfälle allmählich ab. Für Säuglinge kann die Erkrankung lebensgefährlich verlaufen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist das Erkrankungsbild nicht immer voll ausgeprägt. Sie sind dennoch ansteckend. Eine durchgemachte Erkrankung hinterlässt eine Immunität von nur ca. 10 Jahren, eine vollständige Impfung von nur ca. 5-10 Jahren.
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen, die durch Kontakt mit einer erkrankten Person innerhalb eines Abstandes bis zu ca. 1 Meter durch Husten, Niesen oder Sprechen erfolgen kann.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Beginn der Erkrankung beträgt 7 bis 20 Tage.
Sie beginnt am Ende der Inkubationszeit und kann bis zu 3 Wochen nach Beginn des 2. Stadiums andauern. Bei antibiotischer
Für enge Kontaktpersonen ohne Impfschutz besteht die Empfehlung einer Antibiotikatherapie. Geimpfte Kontaktpersonen sind vor der Erkrankung weitgehend geschützt, können aber vorübergehend ansteckend sein. Daher sollten auch geimpfte enge Kontaktpersonen vorsichtshalber eine Antibiotikatherapie erhalten, wenn sich in ihrer Umgebung gefährdete Personen wie ungeimpfte oder nicht vollständig geimpfte Säuglinge oder Kinder mit kardialen oder pulmonalen Grundleiden befinden. Personen, die an Keuchhusten erkrankt oder dessen verdächtig sind, dürfen die Gemeinschaftseinrichtung nicht betreten.
Der Besuch der Gemeinschaftseinrichtung kann frühestens 5 Tage nach Beginn einer effektiven Antibiotikatherapie erfolgen. Ein schriftliches ärztliches Attest ist nicht erforderlich. Ohne eine Antibiotikatherapie ist eine Wiederzulassung frühestens 3 Wochen nach Auftreten der ersten Hustensymptome möglich.
Für enge Kontaktpersonen (Familie, in der Wohngemeinschaft oder in der Gemeinschaftseinrichtung) ohne Impfschutz wird vorsorglich eine Antibiotikatherapie empfohlen. Auch für geimpfte Kontaktpersonen sollte eine Antibiotikatherapie erwogen werden, wenn sie Kontakt zu ungeschützten Säuglingen haben.
Impfung
Durch mehrere Impfungen können Kinder / Erwachsene wirksam vor einer Infektion mit Keuchhusten geschützt werden. Wegen der begrenzten Dauer der Immunität sollten Auffrischimpfungen rechtzeitig durchgeführt werden. Impflücken sind zu schließen.
Meldepflicht
Eltern und Gemeinschaftseinrichtung sind zur Meldung gemäß Infektionsschutzgesetz verpflichtet.
Masern
Masern werden durch das Masernvirus verursacht. Sie sind hochansteckend. Über 90% aller empfänglichen Personen erkranken nach Masernkontakt. Die Übertragung erfolgt meist als Tröpfcheninfektion.
Die Inkubationszeit (von der Ansteckung bis zum Krankheitsbeginn) beträgt 9 bis12 Tage.
Zunächst treten uncharakteristische Sym-ptome wie Fieber, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung auf. Nach 2 bis 3 Tagen fällt das Fieber, um nach weiteren 1 bis 2 Tagen zusammen mit dem
Auftreten des typischen Masernausschlags wieder rasant anzusteigen. Der Ausschlag beginnt hinter den Ohren und breitet sich dann nach unten auf den Rumpf und die Extremitäten aus. Die Farbe
wechselt von hellrot nach dunkelrot. Die einzelnen Flecken fließen zu einer Fläche zusammen. Der Allgemeinzustand des Patienten ist deutlich beeinträchtigt. Appetitlosigkeit, Apathie,
Bindehautentzündung, Entzündungen der oberen und unteren Atemwege sowie Durchfälle kennzeichnen das Krankheitsbild.
Gefürchtet sind die Komplikationen: Mittelohrentzündung, Croup, Lungenentzündung, akute Gehirnentzündung sowie als Spätfolge die immer tödlich verlaufende subakute sklerosierende Panenzephalitis.
Masern-Infografik
Schlaf-Apnoe-Syndrom
Das Schlafapnoe-Syndrom (SAS) ist ein Beschwerdebild, das durch Atemstillstände (Apnoen) während des Schlafs verursacht wird und in erster Linie durch eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit bis hin zum
Einschlafzwang (Sekundenschlaf) sowie einer Reihe weiterer Symptome und Folgeerkrankungen gekennzeichnet ist.
Die Atemstillstände führen zu einer verringerten Sauerstoffversorgung und zu wiederholten Aufweckreaktionen (als automatische Alarmreaktion des Körpers). Die meisten dieser Aufweckreaktionen
führen aber nicht zum Aufwachen, sondern lediglich zu einer Steigerung der Körperfunktionen, beispielsweise zu beschleunigtem Puls. Deswegen werden sie von den Betroffenen meist nicht
wahrgenommen. Die Folge der Aufweckreaktionen ist ein nicht erholsamer Schlaf. Dies führt in vielen Fällen zu der typischen, ausgeprägten Tagesmüdigkeit.
Die Angehörigen berichten meist über lautes Schnarchen der SAS-Patienten, unterbrochen von Atempausen, die mit einem heftigen, seufzenden Atemzug oder einem Schnarchlaut beendet werden. Aber
längst nicht jeder Schnarcher leidet an SAS und nicht jeder SAS-Patient fällt tatsächlich durch Schnarchen auf.
Weitere Symptome des SAS sind: Apnoe von mindestens 10-Sekunden- bis Minutendauer, Durchschlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Einschlafneigung am Tag, Kopfschmerzen beim Erwachen („wie gerädert“),
Schwindel (vor allem nach dem Aufstehen), Mundtrockenheit beim Erwachen, nächtliches Schwitzen, vermehrter Harndrang während des Schlafs, nächtliches Wasserlassen, Sekundenschlafattacken,
übermächtiger Schlafdrang (teils ohne Warnsignale), Konzentrationsstörungen bis hin zu Gedächtnisstörungen, depressive Verstimmung, Impotenz, erektile Dysfunktion, unruhiger Schlaf.
Als Folge eines unbehandelten SAS treten meistens weitere chronische Gesundheitsstörungen auf, und zwar Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkte sowie Schlaganfälle. Die
Wahrscheinlichkeit für einen plötzlichen Herztod ist bei SAS-Patienten erhöht. Beschrieben sind auch Depressionen und das gehäufte Auftreten von Stress-Erkrankungen wie Magengeschwür, Tinnitus
und Hörsturz. Auch Diabetes mellitus Typ 2 wird immer häufiger in Zusammenhang mit dem SAS gebracht.
In letzter Zeit wird zunehmend darauf hingewiesen, dass ein Schlafapnoepatient, der müde oder krankhaft unkonzentriert ist, kein Fahrzeug, insbesondere mit Personenbeförderung, führen darf. Je
nach Rechtslage kann sogar Strafbarkeit bestehen.. Möglicherweise sind viele schwere Verkehrsunfälle (Sekundenschlaf!) auf eine unbehandelte Schlafapnoe zurückzuführen. Deswegen werden
Früherkennungsuntersuchungen für Berufskraftfahrer gefordert.